
Im Gender – Sonderheft 5: „Elternschaft und Familie jenseits von Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit“ gibt es einen Beitrag von mir, in dem es um die verbindliche Übernahme von Verantwortung und Sorgearbeit für Kinder im Rahmen freundschaftszentrierter Lebensweisen geht. Unter dem Titel „‚Mama-Papa-Kind, also ich glaube nicht, dass das genug ist für ein Kind‘ – Beziehungskonstellationen, Begründungsmuster und heteronormative Hürden für freundschaftszentrierte Lebensweisen mit Kindern stelle ich ausgewählte Forschungsergebnisse aus meinem Dissertationsprojekt vor (GENDERSonderheft 5 2020, S. 172–187).
Aus dem Abstract: „Die Beziehungsvorstellungen von Menschen, die freundschaftszentriert leben und darin auch ein Zusammenleben mit Kindern realisieren (möchten), zeichnen sich gegenüber hegemonialen Elternschaftskonzepten dadurch aus, dass es meist mehr als zwei verantwortliche Bezugspersonen für die Kinder gibt und dass Freundschaften und/oder Gemeinschaften die Basis der Beziehungskonstellationen sind. Im Beitrag werden drei Beziehungskonstellationen vorgestellt, in denen von den Interviewten ein freundschaftszentriertes Leben mit Kindern realisiert wird bzw. werden soll: die zentrierte biologische Elternschaft innerhalb einer unterstützenden Gemeinschaft, die Koexistenz von sozialer und/oder biologischer Elternschaft sowie als drittes via sozialer Elternschaft und/oder als verantwortliche soziale Bezugsperson. In den subjektiven Begründungen wird deutlich, dass freundschaftszentrierte Lebensweisen kein Ersatz für fehlende Paar- oder Kleinfamilienbeziehungen sind, sondern eine bewusst gewählte Alternative zu diesen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Menschen mit freundschaftszentrierten Lebensweisen in ihrem Alltag mit gesellschaftlicher Heteronormativität konfrontiert sind, die sie mit ihren Lebensweisen herausfordern. Der Beitrag basiert auf den Ergebnissen einer qualitativen Studie, in der freundschaftszentrierte Lebensweisen explorativ aus einer queertheoretischen Perspektive erforscht wurden. Es wurden deutschlandweit zehn problemzentrierte Interviews geführt und mit einer Methodenkombination aus der Intersektionalen Mehrebenenanalyse und der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.“
Käuflich zu erwerben oder kostenlos im OPEN ACCESS downloadbar unter: https://shop.budrich-academic.de/produkt/elternschaft-und-familie-jenseits-von-heteronormativitaet-und-zweigeschlechtlichkeit/